Saisonfonale Most (CZ)
Hallo zusammen
Wir sind wieder zurück aus dem tschechischen Most und somit ist auch das letzte Rennen der Saison abgeschlossen.
Es war ein schwieriges Wochenende für mich. Die Tschechen hatten natürlich wieder eine riesen Freude, dass das Saisonfinale in ihrem Wohnzimmer ausgetragen wurde. War ja klar, denn sie kannten, wie schon die Polen und Ungaren am Pannoniaring, die Strecke wie ihre Hosentasche. Ich hingegen tat mich mit dieser Strecke echt schwer. Eigentlich mochte ich das Streckenlayout, aber irgendwie hatte ich die falsche Fahrweise auf diesem Ring. Ich kam und kam einfach nicht auf Zeiten und tummelte mich irgendwie auf den Rängen 14 bis 18 herum. Es war klar, dass ein Angriff auf den 7. Meisterschaftsplatz richtig schwierig werden wird.
Die Freittrainings verliefen verhalten und auch im Zeittraining brachte ich einfach keine schlaue Zeit auf den Asphalt. Ich war der Verzweiflung nah und musste mir irgendwie den Druck von meinen Schultern nehmen. Ich löschte die Meisterschaft aus meinem Kopf und musste mir wieder klar machen wieso ich genau auf dem Rennplatz bin. Natürlich bin ich für die Freude da und nicht um mir meine hochwertige Freizeit zu vermiesen.
Ich wusste, ich gab alles und ich musste feststellen, dass dieses Mal mein «Alles» nicht genug war um den «Heimscheissern» die Stange zu halten. Aber eines wusste ich. Ich will Spass haben an dem was ich mache und somit rutschte der Spass eindeutig in den Vordergrund für die kommenden Rennen.
Im ersten Rennen startete ich von der 17. Position und ich kann euch sagen, das waren ganz schön viele Fahrer, die da vor mir auf der Startaufstellung standen. Obwohl ich relativ locker und gelassen ins Rennen ging, hatte ich natürlich einen Plan und dieser hiess, einschüchtern! Ich war mir bewusst, dass ich in die erste Kurve reinhalten werde und zwar richtig. Meine Gegner sollen wissen, dass wenn es hart auf hart kommt, ich die Türe zu machen werde und dies ohne Kompromisse. Ich kam gut von meinem Startplatz weg und preschte auf der Innenseite die Startgerade hinunter. Dann kam dieser Moment als alle Fahrer vom Gas runter gingen und die erste Kurve anbremsten. Ich nicht. Gefühlte 10 Meter später warf ich den Anker. Logischerweise dachte ich im ersten Moment: Du Volldepp, jetzt sieh mal zu wie du bis in Kurve 1 zum Stehen kommst. Also versuchte ich meine Yamaha zu verzögern und plötzlich…. Phaaa geht sich ja locker aus :-D
7 Ränge weiter vorne bog ich in die erste Kurve ein und war damit ganz zufrieden. Leider hatte ich dann einen kleinen Kontakt mit einem Gegner und ich musste 3 Positionen wieder hergeben. Auf der 13. Position angekommen wusste ich, dass jetzt nur noch eines zählt, nämlich zu kämpfen wie ein Stier und ganz sicher nicht zu stürzen.
Am Schluss überquerte ich die Ziellinie auf dem 15. Schlussrang. Klar war ich nicht ganz zufrieden, aber ich war nicht gestürzt und ich hatte Freude am Fahren.
Im zweiten Rennen wusste ich ja wie ich den Start zu bewältigen hatte und dieser funktionierte sogar auch noch ein 3. Mal als das Rennen zuerst abgebrochen werden musste, um einen verletzten Fahrer von der Strecke zu bringen.
Der zweite Lauf konnte ich dann auf dem 14. Rang beenden.
Die Ergebnisse lagen klar unter meinen Erwartungen und es gab leider auch keinen 7. Platz in der Meisterschaft.
Aber im Nachhinein muss ich mir auch wieder klar machen, welches Ziel ich zu Beginn der Saison hatte und das war ein Platz unter den ersten 15. Also würde ich doch sagen, dass wir unser Ziel locker erreicht haben
Die Meisterschaft beende ich auf einem super 9. Rang. Wenn man bedenkt was für starke Kaliber unter meinen Gegnern waren, ist dies einfach nur top!
Nun geht es in knapp zwei Wochen nach Spanien, um dort noch ein Roll-Out zu absolvieren. Danach werde ich mir eine Pause gönnen. Ich denke diese ist bitter nötig
Für die nächste Saison steht noch vieles offen. Die Meisterschaft liegt mir extrem gut und gerne würde ich mich dort auch noch ein wenig nach vorne arbeiten. Darum wird es ziemlich sicher bei dieser Meisterschaft bleiben.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen die mich bei meiner grössten Leidenschaft mit Herzblut unterstützen!
Bis bald
Yves #552