Yves Lindegger 552

Yves Lindegger 552

Rijeka / Grobnik

Hallo zusammen

Wir sind zurück aus Kroatien. Es war ein extrem anstrengendes Wochenende, denn wir hatten mechanisch wirklich viel Arbeit zu erledigen.
Auf dem Weg nach Kroatien entschieden wir, dass wir das Fahrwerk vom einen Motorrad in das Rennmotorrad einbauen werden, um mit einem hoffentlich perfekten Motorrad an den Start zu gehen. Dies erledigten wir gleich am Donnerstag nach der Ankunft. Um 20.00 Uhr hatten wir das Motorrad soweit fertig um am Freitag die technische Kontrolle zu erledigen.

Soweit so gut. Im ersten Training hatte ich noch ein wenig Mühe, mich mit dem neu zusammengestellten Motorrad zurecht zu finden. In der 5. Runde riss mir dann leider die Kette und das Training war für mich zu ende.

 

Im zweiten und dritten Freittraining konnte ich mich nach und nach an das Motorrad gewöhnen und es fing langsam an zu harmonieren.

Im Quali am Samstag konnte ich einen super 9. Rang einfahren und fühlte mich überhaupt nicht am Limit. Im Gegenteil. Ich ging bewusst nicht mit dem weichsten Reifen auf die Strecke. Ich wollte meine Pace für das Rennen abstimmen und nicht nur für eine Top-Runde im Quali. Umso glücklicher war ich, als ich das Resultat sah.

Das erste Rennen begann mit einem sehr schlechten Start. Als ich dann jedoch in der ersten Runde meine gewohnten Motocross-Ellenbogen zeigte und mich an meinen Konkurrenten vorbeidrückte, kam ich mehr und mehr in Schwung.  Auf Platz 7 liegend erholte ich mich erstmal vom ganzen Tumult und legte mir die vor mir liegenden Fahrer zurecht. Als sich meine Reifentemperatur wieder erholte und ich wieder auf meinen Hinterreifen zählen konnte, startete ich die nächsten Angriffe. Ich suchte mir kluge Überholmöglichkeiten, bei denen meine Gegner nicht gleich wieder kontern konnten.
Auf dem 5. Platz angekommen hatte ich einen echt genialen Rhythmus und fuhr meinen Verfolgern über 12 Sekunden von der Nase weg. Im letzten Drittel des Rennens fuhr ich sogar die gleichen Zeiten wie die Spitzengruppe
Ein Geniales Rennen ging für mich auf Platz 5 zu ende.

Natürlich wollten wir das zweite Rennen auch so gut abschliessen wie das Rennen 1, aber das ist ja immer ziemlich leicht gesagt ;-)
Ich hatte wieder einen schlechten Start. Genervt preschte ich mich wieder an meinen Gegnern vorbei. Nicht ganz berührungslos, aber ich glaube es war alles fair :-)
Ich arbeitete mich bis auf den 4. Platz nach vorne. Dann plötzlich: Gelbe Flagge! Ich sah ein Fahrer der Top-3-Gruppe im Kies liegen und dachte mir nur so: Platz 3, und was jetzt??
Es waren noch 3 Runden zu fahren.
Ich versuchte so locker wie möglich zu bleiben, aber es ist verdammt nochmal echt nicht einfach, das sag ich euch. Ich war das ganze Rennen mit zwei Mitstreitern im Nacken unterwegs und diese liessen sich einfach nicht abschütteln.
Es ging in die letzte Runde. Ich machte mich so breit wie es nur ging. Dann der Moment. Mein Vorderrad machte sich selbstständig und rutschte mir in Zeitlupentempo weg. Ich konnte nur mein volles Gewicht auf mein Knie drücken und versuchte alles um einen Sturz zu vermeiden. Dies gelang mir auch, aber der 3. Platz war weg. Zum Schluss gab es für mich noch den (in diesem Moment) enttäuschenden 4. Rang.
Naja, es klingt jetzt etwas frech, aber es war echt hart im ersten Moment. Es beisst mich beim schreiben noch :-)

Natürlich bin ich mit dem ganzen Wochenende extrem zufrieden und habe an nichts irgendetwas auszusetzen.

Nun haben wir noch ein Rennen und das wird im tschechischen Most ausgetragen. Ich bin extrem gespannt was wir dort auf die Bühne bringen können und kann es kaum erwarten.

Ich wünsche euch eine tolle Zeit und bis zum nächsten Mal

Yves #552